Großes Rah­men­pro­gramm beim Akkordeon-Musik­preis in Bruchsal / 50 von 50 Punkten für das Duo Flac

Im Zentrum des Akkordeon-Musik­preises in Bruchsal, vom Deutschen Har­mo­ni­ka­ver­band als „Deutscher Akkordeon-Musik­preis“ einst in Baden- Baden in drei­jäh­rigem Turnus begrün­det, stehen Wer­tungs­spiele auf Bundes­ebene für zuvor qua­lifi­zierte Amateure in ver­schie­denen Al­ters­klas­sen sowie für pro­fessio­nelle Musiker in den Fächern Akkordeon, Mund­harmo­nika und dia­ton­ische Hand­har­monika. Ein attrak­tives Rah­men­pro­gramm lockte auch diesmal weitere Besucher und Harmo­nika­freunde an: neben dem Auftritt der bra­silia­nischen Gruppe „Forró de KA“ und einem Akkordeon-Straßen­fest war das in erster Linie das Ga­la­kon­zert im Bruchsaler Bür­ger­zen­trum.

Im gut besuchten Rech­berg­saal eröffnete das Erste Orches­ter des Harmo­nika­rings Berg­hausen unter der Leitung von Ralf Schwarzien mit Aaron Coplands „Fanfare for the common man“ den Abend. Mit der direkt folgenden Rock-Version der Fanfare von Emerson, Lake & Palmer gelang ein schwung­voller Einstieg ins Konzert. Sein spiel­tech­nisches und ge­stalte­risches Können bewies das Orches­ter im Finalsatz aus Felix Men­dels­sohn-Bartholdys Schot­tischer Sinfonie a-Moll op. 56, der konzen­triert und schlüssig inter­pre­tiert wurde. Eine Brücke zur schot­tisch-irischen Klang­sphäre wurde zudem mit dem Volkslied „Loch Lomond“ (mit apartem Block­flöten­solo) und Patrick Doyles Filmmusik zu „Merida“ geschlagen. Die Gesangs­solis­tinnen Eva und Julia Gäßler sowie Swaantje Schwarzien boten hier sowie auch in den Schluss­stücken des Abends reizvollen teils solis­tischen, teils mehr­stim­migen Gesang; das eines Ga­la­kon­zertes würdige Finale bildete eine von Quincy Jones im Soul-Stil adaptierte Version von Händels „Halleluja“.

Für reizvolle und spiel­tech­nisch häufig virtuose Klang­kon­traste im Programm sorgte das polnische Kam­mer­musik­duo „Duo Aldo“ mit Aleksander Stachowski (Akkordeon) und Dominik Dominczak (Klarinette), das 2017 beim „Open accordion contest“ in Trossingen Preis­trä­ger war. Mit motorisch-virtuosen Stücken wie den „Unga­rischen Tänzen“ von Rezso Kokai oder dem Scherzino von Slawomir Kaczo­rowski, dem neu­zeit­lich-expe­rimen­tellen Stück „Foto“ von Tapio Nevanlinna, aber auch dem Blues aus „Ein Amerikaner in Paris“ von Gershwin demon­strierte das kaum dem Jugend­alter ent­wachsene Duo über­zeu­gend seine stilis­tische Vielfalt.

Zahlreiche Aus­zeich­nungen und Prä­mie­rungen für die jeweils Besten der ver­schie­denen Kategorien wurden vergeben. So ging etwa der Pokal des Mini­ster­präsi­denten des Landes Baden- Württem­berg an Ronja Ramisch, den Friedrich-Lips-Pokal erhielt Marko Nicolic ¡, mit dem Sonder­preis der Stadt Bruchsal für her­aus­ragende Leistungen wurden Michael Schirmer und Sophia Till sowie Florian Wagner geehrt; den Wolfgang-Jacobi-Sonder­preis teilten sich Jacob Niller und das Duo Flac, das mit 50 von 50 möglichen Punkten die Höchst­punkt­zahl erzielte.