Das Hand­har­monika-Orches­ter Wahlwies wurde in diesem Jahr 80 Jahre alt. Ganz nebenbei erwähnte Vor­sitzende Daniela Bautz das in ihrer Ansprache. Zum Jahres­konzert in der Roß­berg­halle, dem Hö­he­punkt des Vereins­jahres, auf den die Musiker und ihr Dirigent Rainer Lehmann seit langem hin gefiebert hatten, kam auch ein Gast­orches­ter: Das Erste Orches­ter des Harmo­nika­ringes Berg­hausen gestaltete den zweiten Teil des stim­mungs­vollen und gelungenen Abends.

Alexander Brändlin moderierte die Wahlwieser Beiträge. Das Hand­harmo­nik-Orches­ter, in dem es im wahrsten Sinne familiär zugeht, da hier eine ganze Familie, ein Ehepaar, eine Mutter mit zwei Töchtern, eine Mutter mit Sohn, zwei Brüder und zwei Schwestern gemein­sam musizieren, begann mit „Morning has broken“. Brändlin lieferte Hin­ter­grund­infor­ma­tionen zur Entstehung des Liedes, das vor allem durch Cat Stevens bekannt wurde. Sein Können bewies das Orches­ter bei den Dalma­tinischen Tänzen, die mit ungeraden Taktarten und Takt­wech­seln auf­warteten und ver­schie­dene Volks­lie­der und Tänze der Region aufgriffen. Auch Pop und Rock brachten sie zu Gehör, unter anderem den Jingle der SWR1-Hörer-Hitparade. Die rund 150 Zuhörer bekamen die geforderte Zugabe.

Dann freuten sich die Musiker auf die Gäste aus der Nähe von Karls­ruhe. Deren Mode­ratorin Monika Hattemer führte gut gelaunt durchs Programm mit Balkan-Impres­sionen, Melodien aus „My Fair Lady“ und der Marabi-Party. Marabi sei ein knapp 100 Jahre alter Musikstil aus dem Süden Afrikas, erklärte Monika Hattemer. Eine Musikerin übernahm den Solopart an der Flöte, eine andere spielte auf dem Elek­tro­nium. Der musi­ka­lische Leiter Ralf Schwarzien dirigierte diese Mischung aus afri­kanischen Elementen, Ragtime und Jazz in einem afri­kanischen Hemd und erntete dafür viel Applaus. Nach Hits der Beatles und der Eagles begeis­terten die Berg­hausener mit ihrer „maritimen“ Zugabe die Zuhörer.

Claudia Ladwig, Südkurier 18.11.2018